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In die Röhre geguckt

Volzotan

Hat seine Zahnbürste bei uns
So, an meine T90 sollen ja ein paar Spezialobjektive. Nachdem der Ultraweitwinkelbereich mit dem 15mm-Fischäuglein und dem 20-35mm-L-Zoom abgedeckt ist, kommt jetzt der Monstertelebereich dran. Das 800mm-Canonobjektiv kommt aber nicht in die engere Wahl: Zu kurze Brennweite und zu teuer.

Da kommt ein "MC MTO 11 CA" gerade recht: 1000mm Brennweite und nur 280 EUR. Kann das was taugen? Viel ist an so einem Maksutov ja nicht dran: 2 Spiegel, eine Frontlinse und noch eine Barlowlinse auf der Rückseite. Außenrum noch etwas Blech und eine Fokusiermechanik und fertig ist das Teleobjektiv. Und 'ne Blende ist gar nicht erst drin. Insofern ist der deutlich geringere Preis gegenüber klassischen Teleobjektiven (Refraktoren) durchaus plausibel.

Die Handhabung ist nicht ganz simpel. Zwar baut es nicht so lang wie normale Teleobjektive, ist aber deutlich dicker und auch ordentlich schwer. Dazu kommt noch das riesige Filtergewinde M116. Glücklicherweise werden schon 3 Filter mitgeliefert (1x orange, 1x grün, 1x klar (UV?)). Zur Adaptierung an der T90 ist noch ein "Canon Lens Mount Converter P" erforderlich. Platzprobleme wegen des Durchmessers gibt es nicht. Nur der rechte Handgriff läßt sich nicht mehr ganz umgreifen. Aber das ist auch egal, man wird sowieso auf den Drahtauslöser setzten. Außerdem braucht der Fokusierring meist beide Hände. Eigentlich läuft er ganz geschmeidig, aber es gibt so zwei Stellen, wo es etwas härter geht. Ebenso macht die schiere Größe des Ringes ein problemloses Greifen nicht so einfach. Zusätzlich sind noch vier (je 2x 1/4'' und 3/8'') um 90° versetzte Gewinde zur Befestigung von Schnellwechselplatten am Tubus vorhanden. Auch die Bedienungsanleitung macht es einem alles Andere als leicht: Es gibt sie nur auf Russisch. Und zu guter Letzt muß natürlich der Abblendschieber an der T90 zum Objektiv hin geschoben und eingerastet werden.

Es ist etwas irritierend, daß die Fokusiermarke auf dem Objektiv im adaptierten Zustand nicht ganz oben liegt. Damit steht das ganze Konstrukt immer ein wenig schräg auf dem Stativ. Das liegt meines Erachtens aber am Adapter, da ich selbiges Verhalten auch mit anderen M42-Objektiven beobachten konnte.

Ach ja, das Stativ: Es sollte ein stabil sein und nur wenig Spiel haben. Mein gutes Eisenschwein ist doch zu labbrig für die Russentonne. Mein Stativ sackt jedesmal nach dem Einrichten des Bildausschnittes und Blockieren des Kugelkopfes in seine Spiele. Klasse, nochmal einrichten. Meist behelfe ich mir dann mit dem geringfügigen Verrücken der Beine, aber auch das ist nicht so wirklich das Wahre. Insgesamt ist es auch wenig verwindungssteif: Die Kamera mit Objektiv wackelt wie Kuhschwanz, wenn eine Bö einfällt.

Damit das etwas anschaulicher wird, mal ein paar Bilder:
01_Russentonne.jpg 04_Russentonne.jpg

Es war gestern etwas windig. Man sieht es am Tragegurt. Deshalb ist ist das zweite Mondbild gestern abend wahrscheinlich nichts geworden. Da nutzt man schon den Selbstauslöser mit 10 Sekunden Vorlauf und in der letzten Sekunde fällt eine Bö ein. Hmpf.

Hier der Blick auf die Platzverhältnisse:
02_Russentonne.jpg 03_Russentonne.jpg

Das silbern Glänzende ist der M42-FD-Adapter. Der Blick von oben macht auch das Problemchen mit der Fokusiermarke deutlich. Lustig: Es gibt da noch eine Kimme zum Anpeilen des Motivs.

Guckt man von vorn in die Röhre, dann ergibt sich eine ganz andere Möglichkeit, mit der Russentonne Fotos zu machen:
05_Russentonne.jpg

So, zum Schluß noch ein Blick von unten auf die Kombi aus Kamera, Objektiv, Kugelkopf und Stativ:
06_Russentonne.jpg

Erste Beschreibungen der Bildqualität gibt es nächste Woche, wenn der Film dann entwickelt ist.

Grüße
Volzotan
 
Hallo Volzotan.

Ne Russentonne ... und gleich die 1000er, Respekt! Und Glückwunsch natürlich! Viel Spass damit und allzeit gut Licht.

Ich bin gespannt, ob sie Dir taugt. Astro müsste eigentlich gut klappen.

Viele Grüsse
Marc
 
Hallo Volzolan,

herzlichen Glückwunsch zur großen Tonne!

Bin jetzt doch ein bisschen neidisch da ich bisher - seit einer Woche - "nur" die kleinen Tonne (f8/500mm) besitze.
Allerdings will ich sie an der 50D und gelegenlich mit 2 fach Konverter und einem "Teleskopic Adapter" als Teleskopersatz benutzen. Bisher bin ich von der Schärfe beeindruckt wenngleich man sagen muß es ist nicht ganz so einfach mit dem Eisenteil umzugehen - ein megastabiles = astronomisches Stativ ist da eigentlich Pflicht!

Vielleicht als Hilfe zur Fokuseinstellung interessant:
http://www.teleskop-express.de/shop...t-Fixierung-fuer-Objektive-bis-D---135mm.html

Nutzt Du sie hauptsächlich zur Planetenfotografie oder auch für Deep Sky Aufnahmen?

Viele Grüße
le-genial
 
Danke für die guten Wünsche.

Marc, es wird "gut Licht" im Sinne von "viel Licht" benötigt. Schließlich hat die Tüte eine Anfangsöffnung von 1:10, also rund Blende 11.

Bisher habe ich am 8.1. den Mond (zunehmend, schmale Sichel und wenige Stunden vor Untergang) damit photographiert. An Planeten und Deep-Sky-Objekten will ich mich auf jeden Fall mal probieren. Aber bisher ist mein Stativ der limitierende Faktor. Das taugt schon kaum für den Mond.

Ich muß mir also erstmal ein stabiles Stativ und am besten noch eine Montierung mit (motorisierter) Nachführung zulegen. Ein Buch über die Astrophotographie ist schon im Zulauf.

Grüße
Volzotan
 
:z04_2171: das nenn ich einen echten Trümmer! Tolles Spielzeug, da bin ich auf Bilder gespannt!
 
Meine Güte, ha ha ha.
#Kimme zum Anpeilen# wurde bestimmt früher, wegen seiner evtl. panzerbrechenden Wirkung, auch anderweitig verwendet:rofl: Da wird sich der Mond aber warm anziehen dürfen- hehe.
Das ist mal ein Tele. Herzlichen Glückwunsch dazu!!!

Lieben Gruß
Gerhard
 
Hallo,

Kimme und Korn sind gar nicht so unsinnig bei solch einer Brennweite. Bei 1000mm Brennweite (20 fache Vergrößerung gegenüber Normalobjektiv) muss man manchmal ganz schöbn suichen, den richtigen Auschnitt zu finden. Insofern ein Pluzspunkt für die Russentonne - einfach aber sinnvoll.
Ich habe die übrigens auch, wegen der geringen Lichtstärke ist sie aber selten im Einsatz.

LG, Thomas
 
Auweia, es fehlt ja noch ein Bericht zur Bildqualität. Dann möchte ich das ja noch schnell nachholen. :)

Ein Klassiker unter den Testmotiven: Die Kirche im Nachbardorf.
02_Tonne_110108.jpg
In dem Falle ist der Kirchturm etwa 1,6 km Luftlinie emtfernt. Das Geschipperte im Vordergrund sind Zweige von Bäumen, die ungefähr 56m vor der Kamera im Bild sind.

Und hier nich zwei Bilder vom zunehmenden Mond am 08.01.11:
03_Tonne_110108.jpg 01_Tonne_110108.jpg
Das erste Bild wurde direkt mit dem Drahtauslöser ohne Vorlaufzeit gemacht. Beim zweiten Bild hatte ich die oben erwähnten 10 Sekunden Vorlaufzeit gewählt, eben um Restschwingungen abklingen zu lassen. Aber wie gesagt: Der Wind, der Wind, das himmlische Kind.

Grüße
Volzotan
 
Auch nicht schlecht!
Übrigens für meine Aufnahme habe ich ein soeben eingetroffenes Profistativ verwendet der amerikanischen Firma Quick Set mit immerhin einem höchstzulässigen Gewicht der Kamera von 68 Kg - dementsprechend schwer ist das Teil aber auch.........allerdings Windböen glaube ich machen dem Stativ nichts mehr aus:) und was total positiv ist, ich bin ca 1,85m groß und kann ohne eine gebückte Haltung einnehmen zu müssen durch den Sucher blicken, mein "Kleiner" Sohn ist über 2m groß und kann das auch noch machen, es sind dann übrigens noch einige cm übrig als Reserve- ich bin begeistert!
cu Jack
 
Lass die Kirche mal im Dorf mit deinem Trümmerteil :z02_respekt:, das Kirchenbild ist echt klasse, die Bäume im Vordergrund stören nicht, sie machen es realistisch!
 
Und weiter gehts:

Hoch fliegende Flugzeuge sind eher schlecht. Einerseits (links) sind sie schon aus dem Bild gedüst, bis endlich die Zeit des Selbstauslösers abgelaufen ist. Andererseits (rechts) sind sie so winzig, daß man kaum Details erkennt.
01_weg isser.jpg 02_brennende Fliegenkacke.jpg

Noch ein Blick in die Ferne: Links von der Mitte am Horizont ist ein Hochspannungsmast zu erkennen. Der könnte ungefähr 17km entfernt sein. Auch in voller Auflösung ist in dem Mast keine Struktur erkennbar. Hier mangelt es dem Objektiv möglicherweise grundsätzlich an Schärfe oder die Menge Luft dazwischen versaut das Bild. Auch der im rechten Bild zu sehende Mond ist nicht knackscharf. Auch hier spielen sicherlich das Seeing und die Feinfühligkeit der Scharfeinstellung eine Rolle.
03_Blick in die Ferne.jpg 04_Mond.jpg

Lassen wir noch etwas Sonne ins Forum:
09_Sonne mit Wolke.jpg 13_Sonne mit Fleck.jpg
Die Sonne stand schon recht tief am Himmel und einige Wolken zogen vorbei (links). In einer Wolkenlücke glückte dann das rechte Bild. Und wer genau hinguckt, sieht im oberen Bereich ganz leicht links von der Mitte so eine Art Fliegenschiß. Das ist ein Sonnenfleck.

Warnung: Nie ohne geeignetes Schutzfilter (bzw. Schutzfolie) die Sonne photographieren!

Noch'n paar technische Details:
- Film: Fuji Superia 200
- Sonnenbilder mit Baader Sonnenfilterfolie
- Aufnahmezeitraum: Mitte bis Ende Januar 2011
- unbeschnittene Bilder im Kleinbildformat (keine Ausschnittsvergrößerungen)

Grüße
Volzotan
 
An anderer Stelle hatte ich ja schon über die Erfahrungen mit der Russentonne via EF-M452-Adapter an der EOS 1Ds (II) berichtet, hier gibts jetzt noch zwei Bilder dazu. Klassischerweise den Mond, weil er sich am 29.09.2012 wiedermal recht gut angeboten hat. :)

Gut, etwas mehr Schärfe habe ich schon rausgekitzelt, aber die Ausschnittsvergrößerung (1:1) im rechten Bild läßt ziemlich gut erkennen, daß die Darstellung der Russentonne grundsätzlich eher weich ist.
Mond_1000erMak_011.jpg, Mond_1000erMak_011_800x800.jpg

Grüße
Volzotan
 
Mond 800mmx2klein.jpg
Mond 800mm klein.jpg
Der Thread ist zwar schon etwas älter, aber ich habe auch eine "Russendose" an meiner Pentax K20d - ein Walimex 800mm Spiegeltele (F8). Das eine Bild ist nur mit dem Walimex aufgenommen worden und das andere zusätzlich mit einem einfachen 2x-Konverter (E-Bucht 1,-€)
 
Zuletzt bearbeitet:
_IGP2211.JPG
Wollte auch mal ein Mondbild mit guter Auflösung produzieren - gelang mir aber erst mit einem Sternwarten Teleskop - da sieht man, was einem Tele für Normalsterbliche fehlt. Übrigens die Sternwarten lassen durchaus auch mal ambitionierte Hobbyfotografen mit einem T2 Adapter an die Okularhalterungen - einfach fragen...die Kamera war eine
 
... eine "Russendose" ... ein Walimex 800mm Spiegeltele (F8)...
Das ist keine Russentonne, sondern ein Chinakracher. Die russischen Spiegeltele haben nur Brennweiten von 300mm, 50mm und 1000mm im Angebot.

Achtung: Die Dinger sind komplet kyrillisch beschriftet. Drum liest man das "MC MTO 11 CA" als "MS MTO 11 SA". Die Übereinstimmung des Kyrillischen mit dem Lateinischen bei M, T, O und A ist eher zufälliger Natur.

Grüße
Volzotan
 
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